Vor Suhler Rekordkulisse kontert sich Favorit Potsdam ins Entscheidungsspiel
Traumkulisse in der nahezu ausverkauften "Wolfsgrube", spannendes Spiel und dennoch die erwartbare 1:3-Niederlage der Volleyballerinnen des VfB Suhl LOTTO Thüringen gegen den haushohen Favoriten SC Potsdam, sorgen trotzdem für einen unvergesslichen Volleyballevent in Südthüringen. Vor rund 1.600 Zuschauern in der proppevollen Antenne THÜRINGEN Volleyball-Arena, darunter Fans aus 5 Bundesländern, die die Anreise nach Suhl nicht bereut haben dürften, auch wenn die Überraschung am Ende ausblieb. Denn die Gastgeberinnen schienen zu Beginn des Spiels mit der stimmungsvollen Kulisse (bereits 30 Minuten vor Spielbeginn herrschte Derby-Stimmung auf den Rängen) und dem Erwartungsdruck nach dem sensationellen Hinspielsieg, nicht so richtig klar zu kommen.
Ausgerechnet die zuletzt stark agierende Julia Brown hatte sichtlich Probleme in der Annahme und auch am Netz schien die junge VfB-Außenangreiferin etwas übermotiviert. Das Team des Supercup-Gewinners setzte die Suhler Annahme von Beginn an mit starken Aufschlägen unter Druck und die Potsdamer Blockabwehrreihen machten ein Durchkommen fast unmöglich. Hinzu kam eine überragend aufgelegte Hauptangreiferin Anett Nemeth, die als linkshändige Diagonalangreiferin am Ende insgesamt 24 Punkte einfahren sollt. Egal was VfB-Zuspielerin Jenna Ewert, die diesmal auch nicht zu ihrer Topform fand, und Chefcoach Laszlo Hollosy auch versuchten, Suhl musste eine herbe 9:25-Niederlage nach 22 Minuten im ersten Satz einstecken.
Auch im zweiten Satz liefen die Gastgeberinnen zunächst einem Punktrückstand hinterher, waren jetzt aber weitaus konzentrierter und gingen beim 12:11-Zwischenstand erstmals überhaupt im zweiten Playoffspiel der "Best Of Three"-Serie in Führung. Doch danach wieder eine Schwächephase in der VfB-Sieben, die der Vorjahresvizemeister aus der Brandenburgischen Landeshauptstadt konsequent zur 19:14-Führung nutzte. Bei den Gästen kam es trotz des Ausfalls von Außenangreiferin Fleur Savelkoel (immerhin 6x Potsdamer MVP während der Hauptrunde) im ersten Satz beim 17:6, als sie sich bei einer Feldabwehraktion am Knie verletzte, zu keinem Abbruch im SC-Angriffsspiel. "Ersatzangreiferin" Pia Leweling machte fortan ein starkes Spiel und überhaupt sollten die größeren Wechselalternativen auf Potsdamer Seite im Verlaufe des Spiels noch eine wichtige taktische Rolle spielen. Trotz des fast aussichtslosen 5-Punkte-Rückstandes stand die heimische Fankulisse hinter ihren "Wölfen" und angetrieben von der lautstarken Unterstützung schafften die Harbin & Co. den viel umjubelten Satzausgleich nach dramatischem Finish, spektakulären Ballwechseln und einem abschließenden 26:24-Satzgewinn nach 27 Minuten.
Es schien die Wende im Spiel, denn die VfB-Damen legten im dritten Satz zunächst nach, zwangen den Potsdamer Coach Hernandez beim 14:9 bereits zur zweiten taktischen Auszeit. Doch ausgerechnet mit einer verschlagenen Aufgabe durch die VfB-Regisseurin Jenna Ewert (insgesamt waren es 8 beim VfB und 10 beim SCP im gesamten Spiel) nahm das Drama seinen Lauf. Suhl leistete sich in Folge zunächst zwei Annahmefehler und dann auch noch eigene Fehler am Netz und verspielte Chancen im Angriff. So musste man den erhofften zweiten Satzgewinn noch mit 22:25 Punkten nach 28 Minuten sinnbildlich abschreiben und der Vorjahresvizemeister war psychologisch erholt und nun wieder im Vorteil sowie auf der Siegerstraße.
Die VfB-Damen trauerten zu Beginn des vierten Satzes ihren vergebenen Chancen zur möglichen Sensation nach, Potsdam nutzte die athletische Überlegenheit insbesondere über die Außenangriffspositionen wiederholt gekonnt aus und brachte sich deutlich mit 19:12 in Führung. In dieser Phase konnte man als Außenstehender nur mit VfB-Coach Laszlo Hollosy mitleiden, dass er auf seiner spärlich besetzten Auswechselbank keine wirklichen Alternativen auf den Außenangriffspostionen hatte. In dieser Phase wurde die verletzte Juliette Fidon Lebleu schmerzlichst vermisst, um mit ihrer Erfahrung und der starken Leistungen im Europapokal, vielleicht auf das Team einwirken zu können. Da schaute man neidvoll auf die taktischen Möglichkeiten des Hauptrunden-Dritten, der mit insgesamt 14 Spielerinnen angereist war. Die Gastgeberinnen kämpften sich zwar noch einmal auf 16:19 heran, aber der SC Potsdam, um eine überragende Aleksandra Jegdic als Libera und Diagonalangreiferin Anett Nemeth, die diesmal das Duell gegenüber Danielle Harbin deutlich dominierte, ließ sich diesmal nicht mehr überraschen und sicherte sich den Satzgewinn zum 25:20 nach 24 Minuten.
Damit stand die erste Suhler Niederlage nach zuletzt 7 Siegen in Serie fest und der haushohe Favorit SC Potsdam konnte mit dem 3.1-Rückspielsieg nach 101 Minuten die Sensation abwenden und das dritte und entscheidende Duell am Mittwoch in der MBS-Arena vor heimischer Kulisse in Potsdam erzwingen. Dann gilt es auch für die Suhler Volleyballerinnen noch einmal, getreu dem Motto "neues Spiel - neues Glück" konzentrierter zu Werke zu gehen und mit Kämpferherz sowie besserem Nervenkostüm die abermalige Sensation anzugehen. Denn warum sollte nach den letzten zwei 3:0-Siegen in Potsdam, nicht erneut der hochfavorisierte Gastgeber das Nachsehen haben? Goldene MVP wurde bereits zum siebenten Mal SC-Hauptangreiferin Anett Nemeth, auf Suhler Seite ging die silberne Ehrung an Mittelblockerin Jelena Delic. Für alle Live-Zuschauer war dieser Volleyballabend trotz der VfB-Niederlage ein denkwürdiger Abend und diese fantastische Stimmung und Kulisse eine würdige Anerkennung für die Leistungen der VfB-Damen in den letzten Wochen. Vielleicht gibt es ja noch ein Wiedersehen im Halbfinale? "Aller guten dinge sind drei" ... Auswärtssiege in Potsdam???
(Ulf Greiser)
Vor Suhler Rekordkulisse kontert sich Favorit Potsdam ins Entscheidungsspiel
Traumkulisse in der nahezu ausverkauften "Wolfsgrube", spannendes Spiel und dennoch die erwartbare 1:3-Niederlage der Volleyballerinnen des VfB Suhl LOTTO Thüringen gegen den haushohen Favoriten SC Potsdam, sorgen trotzdem für einen unvergesslichen Volleyballevent in Südthüringen. Vor rund 1.600 Zuschauern in der proppevollen Antenne THÜRINGEN Volleyball-Arena, darunter Fans aus 5 Bundesländern, die die Anreise nach Suhl nicht bereut haben dürften, auch wenn die Überraschung am Ende ausblieb. Denn die Gastgeberinnen schienen zu Beginn des Spiels mit der stimmungsvollen Kulisse (bereits 30 Minuten vor Spielbeginn herrschte Derby-Stimmung auf den Rängen) und dem Erwartungsdruck nach dem sensationellen Hinspielsieg, nicht so richtig klar zu kommen.
Ausgerechnet die zuletzt stark agierende Julia Brown hatte sichtlich Probleme in der Annahme und auch am Netz schien die junge VfB-Außenangreiferin etwas übermotiviert. Das Team des Supercup-Gewinners setzte die Suhler Annahme von Beginn an mit starken Aufschlägen unter Druck und die Potsdamer Blockabwehrreihen machten ein Durchkommen fast unmöglich. Hinzu kam eine überragend aufgelegte Hauptangreiferin Anett Nemeth, die als linkshändige Diagonalangreiferin am Ende insgesamt 24 Punkte einfahren sollt. Egal was VfB-Zuspielerin Jenna Ewert, die diesmal auch nicht zu ihrer Topform fand, und Chefcoach Laszlo Hollosy auch versuchten, Suhl musste eine herbe 9:25-Niederlage nach 22 Minuten im ersten Satz einstecken.
Auch im zweiten Satz liefen die Gastgeberinnen zunächst einem Punktrückstand hinterher, waren jetzt aber weitaus konzentrierter und gingen beim 12:11-Zwischenstand erstmals überhaupt im zweiten Playoffspiel der "Best Of Three"-Serie in Führung. Doch danach wieder eine Schwächephase in der VfB-Sieben, die der Vorjahresvizemeister aus der Brandenburgischen Landeshauptstadt konsequent zur 19:14-Führung nutzte. Bei den Gästen kam es trotz des Ausfalls von Außenangreiferin Fleur Savelkoel (immerhin 6x Potsdamer MVP während der Hauptrunde) im ersten Satz beim 17:6, als sie sich bei einer Feldabwehraktion am Knie verletzte, zu keinem Abbruch im SC-Angriffsspiel. "Ersatzangreiferin" Pia Leweling machte fortan ein starkes Spiel und überhaupt sollten die größeren Wechselalternativen auf Potsdamer Seite im Verlaufe des Spiels noch eine wichtige taktische Rolle spielen. Trotz des fast aussichtslosen 5-Punkte-Rückstandes stand die heimische Fankulisse hinter ihren "Wölfen" und angetrieben von der lautstarken Unterstützung schafften die Harbin & Co. den viel umjubelten Satzausgleich nach dramatischem Finish, spektakulären Ballwechseln und einem abschließenden 26:24-Satzgewinn nach 27 Minuten.
Es schien die Wende im Spiel, denn die VfB-Damen legten im dritten Satz zunächst nach, zwangen den Potsdamer Coach Hernandez beim 14:9 bereits zur zweiten taktischen Auszeit. Doch ausgerechnet mit einer verschlagenen Aufgabe durch die VfB-Regisseurin Jenna Ewert (insgesamt waren es 8 beim VfB und 10 beim SCP im gesamten Spiel) nahm das Drama seinen Lauf. Suhl leistete sich in Folge zunächst zwei Annahmefehler und dann auch noch eigene Fehler am Netz und verspielte Chancen im Angriff. So musste man den erhofften zweiten Satzgewinn noch mit 22:25 Punkten nach 28 Minuten sinnbildlich abschreiben und der Vorjahresvizemeister war psychologisch erholt und nun wieder im Vorteil sowie auf der Siegerstraße.
Die VfB-Damen trauerten zu Beginn des vierten Satzes ihren vergebenen Chancen zur möglichen Sensation nach, Potsdam nutzte die athletische Überlegenheit insbesondere über die Außenangriffspositionen wiederholt gekonnt aus und brachte sich deutlich mit 19:12 in Führung. In dieser Phase konnte man als Außenstehender nur mit VfB-Coach Laszlo Hollosy mitleiden, dass er auf seiner spärlich besetzten Auswechselbank keine wirklichen Alternativen auf den Außenangriffspostionen hatte. In dieser Phase wurde die verletzte Juliette Fidon Lebleu schmerzlichst vermisst, um mit ihrer Erfahrung und der starken Leistungen im Europapokal, vielleicht auf das Team einwirken zu können. Da schaute man neidvoll auf die taktischen Möglichkeiten des Hauptrunden-Dritten, der mit insgesamt 14 Spielerinnen angereist war. Die Gastgeberinnen kämpften sich zwar noch einmal auf 16:19 heran, aber der SC Potsdam, um eine überragende Aleksandra Jegdic als Libera und Diagonalangreiferin Anett Nemeth, die diesmal das Duell gegenüber Danielle Harbin deutlich dominierte, ließ sich diesmal nicht mehr überraschen und sicherte sich den Satzgewinn zum 25:20 nach 24 Minuten.
Damit stand die erste Suhler Niederlage nach zuletzt 7 Siegen in Serie fest und der haushohe Favorit SC Potsdam konnte mit dem 3.1-Rückspielsieg nach 101 Minuten die Sensation abwenden und das dritte und entscheidende Duell am Mittwoch in der MBS-Arena vor heimischer Kulisse in Potsdam erzwingen. Dann gilt es auch für die Suhler Volleyballerinnen noch einmal, getreu dem Motto "neues Spiel - neues Glück" konzentrierter zu Werke zu gehen und mit Kämpferherz sowie besserem Nervenkostüm die abermalige Sensation anzugehen. Denn warum sollte nach den letzten zwei 3:0-Siegen in Potsdam, nicht erneut der hochfavorisierte Gastgeber das Nachsehen haben? Goldene MVP wurde bereits zum siebenten Mal SC-Hauptangreiferin Anett Nemeth, auf Suhler Seite ging die silberne Ehrung an Mittelblockerin Jelena Delic. Für alle Live-Zuschauer war dieser Volleyballabend trotz der VfB-Niederlage ein denkwürdiger Abend und diese fantastische Stimmung und Kulisse eine würdige Anerkennung für die Leistungen der VfB-Damen in den letzten Wochen. Vielleicht gibt es ja noch ein Wiedersehen im Halbfinale? "Aller guten dinge sind drei" ... Auswärtssiege in Potsdam???
(Ulf Greiser)