Suhler Kampfgeist wird belohnt
Suhler Arbeitssieg nach Schockmoment gegen Pokalfinalist Münster
Nach dem am Ende verdienten 3:1-Erfolg des VfB Suhl LOTTO Thüringen gegen den Deutschen Rekordmeister USC Münster, konnten die rund 1.000 Fans in der ANTENNE THÜRINGEN Volleyballarena "Wolfsgrube" erst einmal durchatmen. Zuvor erlebten die Zuschauer einen intensiven Schlagabtausch zwischen dem Tabellenvierten Suhl und dem Tabellensiebten aus der "Deutschen Fahrradhauptstadt".
Die Gäste um ihren österreichischen Trainer Matthias Pack, hielten den ersten Satz bis zum 16:16 offen, bevor die Gastgeberinnen die "Angriffszügel" dank einer stabiler werdenden Annahme anzogen und sich mit 21:18 Punkten entscheidend absetzten. Nach 22 Minuten wurde der erste Suhler Satzgewinn mit 25:20 bejubelt.
Als die Hollosy-Schützlinge im zweiten Satz, insbesondere durch die Angriffswucht von VfB-Diagonalangreiferin Anna Artyshuk, auf 13:7 davonziehen konnten, dachten schon viele im Hallenrund an einen ungefährdeten zweiten Satzgewinn. Doch dann der Schockmoment, als Außenangreiferin Jette Kuipers beim Landen nach der Blockaktion umknickte und vom Parkett humpelte. Das bedeutete das Aus für die bis dahin wieder erfolgreich agierende Holländerin in diesem Spiel, mit Verdacht auf Bänderriss im rechten Fußgelenk. Für Kuipers kam nun Suhls dritte Außenangreiferin Svea Naujack ins Spiel, doch irgendwie gab es einen mentalen Riss im VfB-Spiel. Zunehmende Annahmeprobleme und Fehler im Aufschlag- und Angriffsspiel brachten die Gäste wieder ins Spiel zurück. VfB-Coach Laszlo Hollosy versuchte mit seinen Auszeiten (14:10 und 15:13) frühzeitig seine Spielerinnen auf das Wesentliche zu fokussieren. Doch der diesjährige DVV-Pokalfinalist kämpfte sich mit seinen Angriffsspezialistinnen Elena Kömmling, Mia Kirchhoff und Mikala Mogensen wieder heran und ging erstmals beim 19:18 in Führung. Spannung in der Crunchtime bis zum 23:23, doch dann schaffte Münster den "Lucky Punch" und vollendete nach 26 Minuten zum 25:23 und 1:1-Satzausgleich.
Als Münster im dritten Satz furios die Wende im Spiel erzwingen wollte (3:0, 14:12), schafften es die "Wölfe", sich aufzurappeln, denn Roosa Laakkonen und Lara Nagels führten ihr Team emotional und erfolgreich. Der VfB erkämpfte sich vier Punkte in Folge (16:14) und zwang den USC-Coach Matthias Pack zu zwei taktischen Auszeiten (16:14, 19:15) hintereinander. Aber diesmal ließ die Konzentration im VfB-Spiel nicht nach und der verdiente 25:19-Satzgewinn nach 23 Minuten war in der Wolfsgrube eingefahren. Durchatmen auf und neben den Rängen und viele Insider erinnerten sich an das Saisonrückspiel in Münster, als der VfB mit 3:1 gewinnen konnte.
Fast analog zum dritten Satz führten die USC-Damen auf im vierten Satz schnell mit 4:1 und Suhl hatte erneut Probleme ins Spiel zu finden. Doch die mentale Stärke der Laakkonen & Co. sollte erneut zur Wende beitragen. Bei 8:7 gingen die Südthüringerinnen erstmals in Führung und bauten diesen Punktevorsprung nun kontinuierlich aus (13:9, 17:10). Die Kampfmoral der jungen Münsteranerinnen war nun gebrochen, Suhl agierte nun immer sicherer in allen Elementen und gewann diesen vierten Satz nach 21 Minuten deutlich mit 25:14 Punkten zum 3:1-Spielgewinn. Mit diesem "Dreier" konnten die Hollosy-Schützlinge im Fernduell mit Potsdam (3:1 in Aachen) nachlegen und den Punktvorsprung auf den Tabellennachbarn und -fünften behaupten. Als wertvollste Spielerinnen wurden VfB-Mittelblockerin Roosa Laakkonen (Gold) und Mia Kirchhoff (Silber-MVP) auserwählt.
Als nächste Aufgabe geht es für die "Wölfe" am 12. Februar zum Tabellennachbarn Dresden in die Elbmetropole. Ob dann Jette Kuipers mit im Aufgebot stehen wird, scheint unwahrscheinlich. Mit Svea Naujack steht dem VfB-Coach jedoch eine Alternative zur Verfügung, wie die junge Schwerinerin erneut unter Beweis stellen konnte. Insgesamt war es eine starke Teamleistung der VfB-Volleyballerinnen, womit Suhl das 62. Duell beider Teams für sich entscheiden und insgesamt den 22. Erfolg gegen den Rekord-Pokalsieger (11x Pokalsieger) feiern konnte. Für die USC-Damen gibt es am kommenden Wochenende ein Heimspiel gegen den DSC, dem man dann auch am 02. März im diesjährigen Pokalfinale gegenüber stehen wird.
(Ulf Greiser)


