Suhl knapp gescheitert
Suhler "Wölfe" scheiterten knapp vor dem erhofften "Punkte-Beutezug"
Es war schon sehenswert, wie sich die Volleyballerinnen des VfB Suhl LOTTO Thüringen in der Elbmetropole größtenteils präsentierten.
Gegen den bisher ungeschlagenen Gastgeber und neuen Tabellenführer Dresdner SC boten die Laakkonen & Co. einen heißen Kampf, nur belohnten sich die Hollosy-Schützlinge am Ende des ersten und zweiten Satz nicht mit dem erhofften Satzgewinn durch einige Unkonzentriertheiten in der Annahme und Angriff. Es hatte schon alles andere als optimal angefangen, da der Suhler Tross auf Grund von mehreren erheblichen Verkehrsbehinderungen wohl erst 45 Minuten vor Spielbeginn in der MARGON-Arena eintreffen konnte. Doch einem Antrag auf späteren Spielbeginn wurde nicht stattgegeben - schade, aber man ahnte wohl schon beim DSC, dass das Match eine echte Herausforderung werden sollte und Suhl eine "harte Nuss" werden könnte.
Und so verlief der erste Satz auch ziemlich ausgeglichen. Der VfB eroberte beim 17:16 erstmals die Führung, um dann durch eigene Fehler wieder ins Hintertreffen zu gelangen (18:21), doch bis zum 23:25 nach 28 Minuten war es ein spannendes Satzfinale.
Jetzt richtig aufgewärmt, präsentierte sich das Team um eine starke Zuspielerin Lara Nagels in Spiellaune und schaffte eine 14:9-Führung. Aber wiederum waren es dann in Folge zu viele eigene Fehler, ob im Aufschlag, Annahme oder vergebenen Angriffschancen, die den DSC wieder herankommen ließen. Immer wieder war es dann die Diagonalangreiferin Marta Levinska, die am Ende insgesamt 24 Punkte zum DSC-Sieg beisteuern konnte. Bei 22:21 hofften die Suhlerinnen noch auf den Satzgewinn, doch die Gastgeberinnen konterten eiskalt zum 25:22 nach 30 Minuten und zur 2:0-Satzführung.
VfB-Coach Laszlo Hollosy brachte im dritten Satz mit Julia de Paula für Svea Naujack nochmal frischen Schwung auf der Außenangriffsposition, was sich zunächst auch auszuzahlen schien (6:3-Führung). Doch nach der letzten VfB-Führung (12:11) marschierte der Meisterschaftsanwärter aus Sachsen kontinuierlich auf der Siegerstraße. Sobald die Nagels & Co. im Angriffsdruck nachließen oder in einem der vielen langen Ballwechsel ihre Chance nicht verwerteten, war es spätestens DSC-Topscorerin Levinska, die eine Lücke im VfB-Block fand. Und so siegten die erfahreneren Waibl-Schützlinge nach 25 Minuten mit 25:20 Punkten und sicherten sich nach insgesamt fast 90 Minuten den durchaus glücklichen 3:0-Sieg.
Als wertvollste Spielerinnen wurden Jette Kuipers (Silber) und DSC-Libera Patricia Nestler (Gold) geehrt. Durch die überraschende 0:3-Niederlage von Meister Stuttgart in Potsdam, grüßt der DSC jetzt einsam von der VBL-Tabellenspitze. Für die Suhler Wölfinnen hingegen und ihrem treuen Fananhang, der wiederum für einen tollen Support beim Auswärtsspiel sorgte, blieb am Ende wieder die Erkenntnis, dass man die "Beute" in Form von Tabellenpunkten nicht erlegen konnte.
Schade, aber Kopf hoch, am Samstag kommt der nächste Gegner zum dritten Heimspiel. Dann kann sich der VfB gegen die "Ladies in Black" Aachen beweisen und zur nächsten "Punkte-Beutejagd" starten.
(Ulf Greiser)