Bild: SSC

Volleyballkrimi mit Suhler Happy End

 

Wenn am Ende eines über zwei Stunden andauernden Volleyball-Spektakels beide Teams mit ihren Fans feiern, ist wohl etwas ganz Besonderes passiert. Vor rund 1.000 Zuschauern in der ANTENNE THÜRINGEN Volleyballarena "Wolfsgrube" boten die Kontrahenten VfB Suhl LOTTO Thüringen und Favorit SSC Palmberg Schwerin ihren lautstarken Anhängern am Rande der Bande und den gespannten Zuschauern live am Bildschirm über sport1extra, beste Samstagabendunterhaltung. Die Vorzeichen vor dem letzten Zwischenrundenspiel waren klar, denn die Koslowski-Schützlinge mussten unbedingt zwei Sätze gewinnen, um am amtierenden Meister und Tabellenführer Stuttgart noch in der Zwischenrundentabelle vorbeizuziehen. Für die Suhlerinnen ging es letztendlich nur ums Prestige und das weitere Einspielen auf die bevorstehenden Playoff-Begegnungen gegen den SC Potsdam. Nach den letzten Ergebnissen eigentlich eine leichte Aufgabe für den Favoriten aus Mecklenburg-Vorpommern, der sich letzte Woche mit 3.2 gegen Stuttgart durchsetzen konnte. Doch die personell weiterhin dezimierten "Wölfe" wollten sich nicht eine "Wettbewerbsverzerrung" nachsagen lassen und kämpften von Beginn an, als Außenseiter für die vorösterliche Überraschung. 

Rekordmeister Schwerin begann hochkonzentriert (8:5) und Suhl kämpfte sich zurück in den Satz (14:14), doch der Favorit aus dem Norden hatte das bessere Satzende (25:23) für sich. Die Hollosy-Schützlinge schienen nun besonders angestachelt und konterten mit einem glanzvollen 25:19-Satzgewinn. Der dritte Satz war dann der dramatische Zwischenakt und letztendlich konnte Suhl auch besonders froh darüber sein, dass diese Partie diesmal mit Video-Challenge-System ausgestattet war. Denn immerhin drei Entscheidungen wurden so revidiert, die vorher zugunsten der Gäste entschieden wurden. Überhaupt war es eine heiße, emotionale Phase auf und neben dem Spielfeld, als Suhl schon mit 21:16 führte und sich die Koslowski-Schützlinge nach ihrer zweiten Auszeit Punkt für Punkt heranpirschten. Die Brown & Co. nutzten ihre drei Satzbälle zunächst nicht und der SSC glich tatsächlich noch zum 24.24 aus und hatte seinerseits beim 25:26 einen eigenen Satzball zum Erreichen des Minimalziels. Doch frenetisch angefeuert von der Haupttribüne, konnte Suhl abwehren und seinerseits beim 27:26 den fünften Satzball verwandeln zum grandiosen 28:26 und der damit verbundenen 2:1-Satzführung. Während SSC-Coach Koslowski oft wechseln konnte, schienen dem kleinen 9er-Kader der "Wölfe" etwas die Kräfte zu schwinden, die sich in einigen Eigenfehlern summierten. Schwerin agierte deutlich verbessert und die holländische Außenangreiferin Nova Marring (insgesamt 21 Punkte) zog u.a. mit starker Aufschlagsserie das "norddeutsche Ruder" herum. Mit 25:19 Punkten sicherten sich die Gäste den angestrebten zweiten Satzgewinn, was gleichbedeutend mit dem Tabellenrang 1 im Endklassement vor Stuttgart war. Felix Koslowski bretterte sich vor Freude neben dem Spielfeld hin und der Schweriner Anhang machte den Gästeblock zum Tollhaus. Im Angesicht des Erfolges ließ Koslowski auch einige seiner Auswechselspielerinnen, u.a. die Ex-Suhlerin Marie Hänle, die Tiebreakatmosphäre genießen und weitere Spielpraxis sammeln. Mit 4:1 startete der SSC dann auch fulminant in den Tiebreak, wechselte bei 8:6 die Seiten und danach gab es permanente Führungswechsel. Die VfB-Damen hatten dann aber auch das bessere Finish (auch dann der Video-Challenge) auf ihrer Seite und gewann diesen Nervenkrimi nach 134 Minuten mit 15:13 Punkten. Mit diesem "Prestigesieg", dem erst 12. Heimsieg im bisher 32. Heimspiel dieses "Nordostderbys", konnten die Brown & Co. wieder etwas Selbstvertrauen für das kommende Playoff-Auswärtsspiel sammeln. Insbesondere erfreulich anzusehen, dass die Angriffslasten auf Suhler Seite sehr gut verteilt wurden und somit auch Entlastung für Diagonalangreiferin Lena Kindermann (22 Punkte) gegeben war. Julia Brown (16) und Jennifer Mosser (20) agierten mit viel Übersicht auf den Außenpositionen. Aber auch Schwerin konnte am Ende diese Volleyball-Spektakels jubeln und in der "Mission Meisterschaft" einen ersten Teilerfolg gegenüber Stuttgart feiern.

Gefeiert wurden auch die wertvollsten Spielerinnen, die Ehrungen gingen an SSC-Mittelblockerin Jazmin White (Silber-MVP, 14 Punkte) und ihre VfB-"Netzkollegin" Roosa Laakkonen (Gold-MVP, 18 Punkte). Für alle Zuschauer war es wieder einmal ein magischer Volleyballabend, der Lust auf mehr zum Saisonfinale macht.

Nächstes Heimspiel für Suhl ist nun am 27.03. um 19 Uhr in der "Wolfsgrube".

(Ulf Greiser)  

Bild: SSC

Volleyballkrimi mit Suhler Happy End

 

Wenn am Ende eines über zwei Stunden andauernden Volleyball-Spektakels beide Teams mit ihren Fans feiern, ist wohl etwas ganz Besonderes passiert. Vor rund 1.000 Zuschauern in der ANTENNE THÜRINGEN Volleyballarena "Wolfsgrube" boten die Kontrahenten VfB Suhl LOTTO Thüringen und Favorit SSC Palmberg Schwerin ihren lautstarken Anhängern am Rande der Bande und den gespannten Zuschauern live am Bildschirm über sport1extra, beste Samstagabendunterhaltung. Die Vorzeichen vor dem letzten Zwischenrundenspiel waren klar, denn die Koslowski-Schützlinge mussten unbedingt zwei Sätze gewinnen, um am amtierenden Meister und Tabellenführer Stuttgart noch in der Zwischenrundentabelle vorbeizuziehen. Für die Suhlerinnen ging es letztendlich nur ums Prestige und das weitere Einspielen auf die bevorstehenden Playoff-Begegnungen gegen den SC Potsdam. Nach den letzten Ergebnissen eigentlich eine leichte Aufgabe für den Favoriten aus Mecklenburg-Vorpommern, der sich letzte Woche mit 3.2 gegen Stuttgart durchsetzen konnte. Doch die personell weiterhin dezimierten "Wölfe" wollten sich nicht eine "Wettbewerbsverzerrung" nachsagen lassen und kämpften von Beginn an, als Außenseiter für die vorösterliche Überraschung. 

Rekordmeister Schwerin begann hochkonzentriert (8:5) und Suhl kämpfte sich zurück in den Satz (14:14), doch der Favorit aus dem Norden hatte das bessere Satzende (25:23) für sich. Die Hollosy-Schützlinge schienen nun besonders angestachelt und konterten mit einem glanzvollen 25:19-Satzgewinn. Der dritte Satz war dann der dramatische Zwischenakt und letztendlich konnte Suhl auch besonders froh darüber sein, dass diese Partie diesmal mit Video-Challenge-System ausgestattet war. Denn immerhin drei Entscheidungen wurden so revidiert, die vorher zugunsten der Gäste entschieden wurden. Überhaupt war es eine heiße, emotionale Phase auf und neben dem Spielfeld, als Suhl schon mit 21:16 führte und sich die Koslowski-Schützlinge nach ihrer zweiten Auszeit Punkt für Punkt heranpirschten. Die Brown & Co. nutzten ihre drei Satzbälle zunächst nicht und der SSC glich tatsächlich noch zum 24.24 aus und hatte seinerseits beim 25:26 einen eigenen Satzball zum Erreichen des Minimalziels. Doch frenetisch angefeuert von der Haupttribüne, konnte Suhl abwehren und seinerseits beim 27:26 den fünften Satzball verwandeln zum grandiosen 28:26 und der damit verbundenen 2:1-Satzführung. Während SSC-Coach Koslowski oft wechseln konnte, schienen dem kleinen 9er-Kader der "Wölfe" etwas die Kräfte zu schwinden, die sich in einigen Eigenfehlern summierten. Schwerin agierte deutlich verbessert und die holländische Außenangreiferin Nova Marring (insgesamt 21 Punkte) zog u.a. mit starker Aufschlagsserie das "norddeutsche Ruder" herum. Mit 25:19 Punkten sicherten sich die Gäste den angestrebten zweiten Satzgewinn, was gleichbedeutend mit dem Tabellenrang 1 im Endklassement vor Stuttgart war. Felix Koslowski bretterte sich vor Freude neben dem Spielfeld hin und der Schweriner Anhang machte den Gästeblock zum Tollhaus. Im Angesicht des Erfolges ließ Koslowski auch einige seiner Auswechselspielerinnen, u.a. die Ex-Suhlerin Marie Hänle, die Tiebreakatmosphäre genießen und weitere Spielpraxis sammeln. Mit 4:1 startete der SSC dann auch fulminant in den Tiebreak, wechselte bei 8:6 die Seiten und danach gab es permanente Führungswechsel. Die VfB-Damen hatten dann aber auch das bessere Finish (auch dann der Video-Challenge) auf ihrer Seite und gewann diesen Nervenkrimi nach 134 Minuten mit 15:13 Punkten. Mit diesem "Prestigesieg", dem erst 12. Heimsieg im bisher 32. Heimspiel dieses "Nordostderbys", konnten die Brown & Co. wieder etwas Selbstvertrauen für das kommende Playoff-Auswärtsspiel sammeln. Insbesondere erfreulich anzusehen, dass die Angriffslasten auf Suhler Seite sehr gut verteilt wurden und somit auch Entlastung für Diagonalangreiferin Lena Kindermann (22 Punkte) gegeben war. Julia Brown (16) und Jennifer Mosser (20) agierten mit viel Übersicht auf den Außenpositionen. Aber auch Schwerin konnte am Ende diese Volleyball-Spektakels jubeln und in der "Mission Meisterschaft" einen ersten Teilerfolg gegenüber Stuttgart feiern.

Gefeiert wurden auch die wertvollsten Spielerinnen, die Ehrungen gingen an SSC-Mittelblockerin Jazmin White (Silber-MVP, 14 Punkte) und ihre VfB-"Netzkollegin" Roosa Laakkonen (Gold-MVP, 18 Punkte). Für alle Zuschauer war es wieder einmal ein magischer Volleyballabend, der Lust auf mehr zum Saisonfinale macht.

Nächstes Heimspiel für Suhl ist nun am 27.03. um 19 Uhr in der "Wolfsgrube".

(Ulf Greiser)